Umgestaltungswut: Wo gehobelt wird, fallen Späne (U6 Josefstädter Straße)

Was die geplante Umgestaltung des Bereichs vor der U6-Station Josefstädter Straße wirklich bringen wird, ist fraglich. Sicher ist nur, dass die beiden Kebab-Stände dort dem „öffentlichen Interesse“ zu weichen haben – bis 1. Oktober 2015, ohne Angebot von Ersatzstandorten.

Zu den offiziellen Plänen für den Vorplatz der U6-Station Josefstädter Straße siehe u.a. BV-Prokop: Umbau der U6 Josefstädter Straße beginnt diesen Sommer // U6-Station Josefstädter Straße: Kebabstände ade.

Die Story ist nun in der Wiener Zeitung recht gut beschrieben worden – bitte lesen: Ausgedönert, Erscheinungsdatum 29.8.2015.

Was sind schon zwei Kebab-Stände, davon gibt es ohnehin schon zu viele, heißt es sinngemäß in einem Kommentar zum Artikel. Aber Arbeitslose haben wir doch auch schon zu viele. Und dass es so viele Kebab-Stände in Wien gibt, ist ja auch kein Zufall – es ist einfach eine der wenigen Optionen, sich mangels Chancen am Arbeitsmarkt eine Existenz zu schaffen, mit mehr oder weniger Selbstausbeutung.

"The Best"

„The Best“


Ein weiterer perfider Aspekt, der in der Wiener Zeitung nicht erwähnt wird: Im Zuge der Sanierung der U6-Station (bis Herbst 2013) waren die Betreiber des Stands „The Best“ gezwungen, auf eigene Kosten einen neuen Wasseranschluss zu installieren. Kaum waren die Investitionen getätigt, stand dann plötzlich das endgültige Aus im Raum, das nun Realität ist. Meine Überzeugung: So sollte mit niemandem umgesprungen werden. Ich bin sehr verärgert.

Ich habe dem Kebab-Stand übrigens ein Video gewidmet (veröffentlicht im Dezember 2013) – siehe Videos, letztes Video unten („Kebab baba?“. Der Stand hat auch eine Website: www.spezialimbiss.at.

Außerdem soll vielleicht noch dieses Jahr in der Brunnengasse 54-56, also gegenüber dem Wollner-Hof (einem Vorzeigeprojekt), mit dem Bau einer Tiefgarage mit insgesamt 189 Stellplätzen samt darüber liegendem Wohnhaus begonnen werden (von der GEWOG Gemeinnützige Wohnungsbau Ges.m.b.H., die auch für den Wollner-Hof verantwortlich war). Auch diesem Projekt werden Betriebe zum Opfer fallen, jedenfalls der Hürpas-Supermarkt (zumindest temporär; angeblich soll eine Neueröffnung im zukünftigen Objekt geplant sein) und eine türkische Fleischerei, und zudem dürfte auch der gesamte Marktbetrieb im betreffenden Abschnitt für geraume Zeit in Mitleidenschaft gezogen werden. Dazu möchte ich mich in einem geplanten Beitrag noch ausführlicher äußern.

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