Die Leute von mo.ë haben den ersten Gerichtstermin der Räumungsklage hinter sich und tags zuvor einen offenen Brief an die Stadtregierung veröffentlicht, in dem sie eine Neubesinnung in der Kunst-, und Kulturpolitik fordern. Hier als Download (pdf): mo.ë, offener Brief.
Ein Absatz des offenen Briefs beschreibt eines der Hauptprobleme der laufenden „Aufwertung“ oder „gentrification light“: (Hervorhebung durch den Blog-Autor):
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Wir erleben gerade hautnah mit, welche Deutungsdichte sich eröffnet, wenn der Begriff der „Aufwertung“ Eingang in die Debatte (Stichwort Gentrifizierung) findet. Künstler*innen machen durch ihre Arbeit Bezirke attraktiv. Diese symbolische Aufwertung kommt aber meistens weder den Künstler*innen noch den Bewohner*innen der Bezirke zugute, sondern wird von Immobilienfirmen abgeschöpft. Wir widersetzen uns diesem Prozess, der allzu oft als unaufhaltsam dargestellt wird.
Die „Aufwertung wird von Immobilienfirmen abgeschöpft“, völlig richtig. Aber auch von den EigentümerInnen von Wohnraum generell, ob ganze Zinshäuser oder einzelne Wohnungen, als nicht realisierter Wertgewinn oder unmittelbar, soweit vermietet und/oder verkauft.
Gut für die „Haves“, schlecht für die „Have nots“. Und diese Politik wird unter sozialdemokratischer Flagge propagiert. Das regt mich ganz besonders auf.