Überraschung: Die Kebab-Stände bei der U6 sind noch da …
Die beiden Kebab- und Würstelstände bei der U6-Station Josefstädterstraße, die der Umgestaltung des Bereichs vor der Station weichen müssen, sind noch immer da (am 6. Oktober, siehe Bild oben). Dabei hätte der eine laut Bescheid schon ab 1. September zusperren sollen, dann nach einem zweiten Bescheid beide ab 1. Oktober. Ob es einen dritten Bescheid des Marktamts gibt oder der bestehende bloß nicht durchgesetzt wird, habe ich noch nicht herausgefunden.
Hintergrund dürfte einmal ein verzögerter Baubeginn sein, vielleicht auch andere Dinge wie rechtliche Hürden oder politisches und daher amtliches Umdenken, aber davon weiß ich offiziell nichts …
Gut daran ist, dass das kulinarische Angebot vorerst noch existiert und die BetreiberInnen ihre Existenzgrundlage noch etwas länger als ursprünglich verordnet behalten. Rechtssicherheit kann man das aber jedenfalls nicht nennen.
… dafür sind fünf Bäume im Yppenpark weg
Ja, da hat das Stadtgartenamt Ende September wieder mal ordentlich durchgegriffen. Fünf auf einen Streich, davon vier genau vor meiner Nase. Den Mini-Kahlschlag habe ich trotzdem verpasst. Erst als die Grünen eine Wahlveranstaltung am Yppenplatz abhielten, leider genau vor meinem Fenster und leider etwas zu laut, kam ich drauf (das ist weder eine Wahlempfehlung noch das Gegenteil).
„Früher habt‘s gschrieen, bloß wann a einziger Baum umghaut worden is“, hielt meine Nachbarin den Veranstaltern vor. „Und jetzt san glei fünf weg!“. Die Angesprochenen waren baff. Die wussten nämlich auch nichts davon, und bemerkt hatten sie es schon gar nicht.
Zurück zu den Bäumen. Bloß einen Kandidaten hatte ich in Verdacht (siehe Baumleichen, Hitzeinsel, …), den vertrockneten jungen Ahorn, den hat’s auch wirklich erwischt. Aber die vier anderen? Der alte Spitzahorn am Spielplatz ist natürlich der größte Verlust (siehe Baumstumpf).
Warum der weg musste, werden wir wie üblich nicht erfahren, wahrscheinlich war nicht zu 100% auszuschließen, dass ein Ast abbricht und einem Kind auf den Kopf fällt.
Aber die drei übrigen, das waren jüngere Bäume, davon eine Birne an der Westzeile, und was die alle gehabt haben sollen, ist mir schleierhaft. Wenn’s schon sonst nichts war, dann wird’s wohl der asiatische Bockkäfer gewesen sein (siehe Rashomon am Yppenplatz), auch wenn der gar keine Birnen befällt.
Nachtrag: Der „böse“ Götterbaum zwischen den Marktstandln neben dem KunstSozialRaum der Caritas ist übrigens noch da (10. 10. 2015) und sieht prächtig aus. Für den ist aber vielleicht das Marktamt zuständig und nicht das Stadtgartenamt.
Nebenbei: Die Vitalität dieser Baumart beeindruckt mich immer wieder. Er gilt als schnellstwüchsigster Baum in Europa, als relativ resistent gegen Salz, Trockenheit und Herbizide „und toleriert den von urbanen Luftverunreinigungen ausgehenden Stress oft besser als viele andere Stadtbäume“, heißt es auf Wikipedia (Götterbaum).
Vielleicht sollten wir besser das Handtuch werfen und diese Bäume akzeptieren, anstatt dauernd mit einheimischen Arten zu experimentieren, die nach ein paar Jahren wieder den Geist aufgeben.