4. Mai 2016 2:30

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Bin betroffen. Ich hielt den Menschen für harmlos. Eine halbe Stunde zuvor war ich noch auf der Piazza. Es hätte genausogut mich erwischen können.

Die Frage der Verantwortlichkeit wird zu klären sein. Dem ersten Anschein nach liegt sie klar bei den Behörden. Aber noch fehlen mir Informationen.

Frau mit Eisenstange erschlagen (ORF)

Nachtrag 16.5.2016: Offenbar fehlen nicht nur mir Informationen, und niemand will’s gewesen sein. Ein SP-Bezirksrat sagte mir gegenüber, die Polizei hätte ihn über das Strafregister des Obdachlosen nicht informiert, was ich ihm glaube. Jedenfalls gibt’s nun eine SOKO … Brunnenmarkt: Staatsanwalt entgegnet Vorwürfe (ORF).

Außerdem droht der Untergang des Abendlandes, mit dem 1. Akt im Brunnenviertel. Das ist mein Eindruck, nachdem ich die Reportage im letzten Falter gelesen habe (Mord am Brunnenmarkt: Anatomie eines Staatsversagens; ist für Nicht-AbonnentInnen nicht online, daher kann ich keinen Link einfügen).

Die Reportage ist nicht schlecht; nur ist sie für mich aus einer Perspektive geschrieben, die den Hype um das Grätzel, das medial erzeugte Image, für bare Münze nimmt. Etwa aus jener Perspektive, die ich in meinem Beitrag Potjomkin lässt grüßen zu beschreiben versucht habe.

“Alles, was diesem Image Abbruch tut, ist ein ‘Non-Event’, das zu unterschlagen oder notfalls positiv umzudeuten ist”, schrieb ich. Der schreckliche Mordfall ist ein Ereignis, das sich nicht unterschlagen lässt; jetzt bröckeln die potjomkinschen Fassaden.

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