GIN errichtet hier eine Tagesheimstätte für die Zielgruppe des Vereins, Menschen mit intellektueller oder mehrfacher Behinderung (Selbstbild siehe Kasten).
Der Verein für Gemeinwesenintegration und Normalisierung (GIN) bietet Assistenz und Begleitung für Menschen mit intellektueller oder mehrfacher Behinderung in Wohngemeinschaften, Trainingswohnungen und in der eigenen Wohnung. In verschiedenen Werkstattprojekten bietet er Beschäftigungstherapiemöglichkeiten und geschützte Arbeitsplätze an. Ziel ist es, durch ein entsprechendes sozialpädagogisch-methodisches Vorgehen die Selbständigkeit und Leistungsfähigkeit jedes/r einzelnen KlientIn ständig zu verbessern, um ihn/sie in jedem Lebensbereich zunehmend von Begleitung unabhängiger zu machen.
Quelle: www.gin.at
Verschiedentlich wurde kolportiert, das Josi-Zentrum der Caritas würde vom U6-Stationsgebäude Josefstädterstraße hierhin umziehen. Das war offenbar eine Ente.
GIN ist übrigens kein Newcomer im Grätzel: Der Verein betreibt auch eine Bio-Gärtnerei in Transdanubien, deren Produkte u.a. auf einem Stand am Yppenmarkt (Bauernmarkt) vertrieben wurden; bis es wieder ein Angebot gibt, wird es aber noch dauern – nach dem Umzug des „Gärtnerhofs“ an einen anderen Standort im 22. Bezirk ist so bald keine Ernte zu erwarten.
Nun bin ich jedenfalls eine Sorge los, die ich bereits in meinem ersten Video zum Grätzel (going bobo im yppenviertel, teil 1 / symptome) geäußert hatte: dass wir mit einem weiteren hochpreisigen Gastronomieangebot „beglückt“ werden – vielleicht gar noch mit einem Schanigarten direkt unter meinen Fenstern (wer wünscht sich sowas?). Damit ist nun auch der zweite größere, längere Leerstand am Platz bald Geschichte, auf den ich vor einem Jahr hinwies (siehe Brunnen-/Yppenviertel: Potjomkin lässt grüßen): Im Lokal an der Südseite des Yppenplatzes, Ecke Weyprechtgasse, ebenfalls eine ehemalige Zielpunkt-Filiale, hat sich mittlerweile die Nudelmanufaktur etabliert.
Mangels Informationen über die Vertragsbedingungen ist es schwierig, aus den beiden Neuvermietungen (Nudelmanufaktur und GIN) Schlüsse etwa im Hinblick auf die lokale Preisentwicklung zu ziehen. Vielleicht haben die HauseigentümerInnen nach den langen Leerständen ihre Mietforderungen nach unten korrigiert; anfangs wurden mehr als 5.000 Euro bzw. knapp 4.000 Euro (Yppenplatz 1) pro Monat gefordert. Was aber der Fall zu sein scheint: Für Gastronomiebetriebe in dieser Größenordnung (ca. 350 – 480 m²) ist das Grätzel noch nicht ausreichend „boboisiert“; es könnte auch sein, dass das entsprechende Marktsegment insgesamt als eher gesättigt bewertet wird, zumal die Realeinkommen im Zuge der anhaltenden wirtschaftlichen Flaute weiter sinken.
Dessen ungeachtet ist jedenfalls der Verein GIN als weiteres „Bollwerk“ gegen eine lückenlose Gastronomisierung des Grätzels zu begrüßen, zu deren Proponenten leider in erster Linie das Marktamt (MA 59) zu gehören scheint: Ein Marktstand nach dem anderen wurde in einen Gastronomiebetrieb verwandelt oder als solcher neu errichtet – Café An-Do, Restaurant AnDo-Fisch, Roter Salon, Einraum (seit Längerem geschlossen), Café Fresh; dann wurde das ehemalige Marktamtgebäude der Ottakringer Brauerei (Flagship Store Brauwerk Wien) auf dem roten Teppich serviert. Mit dem kommenden „Terrassencafé“ (ehemalige „Piazzetta“ Ecke Brunnengasse / Schellhammergasse) ist dann hoffentlich ein Schlusspunkt gesetzt, zumindest auf dem Marktgebiet.
Aber wer weiß. Etwa könnten ja noch die Flächenwidmung und der Bebauungsplan (zulässige Traufhöhe: 4,5 m) geändert werden. Warum soll nur für die Ottakringer Brauerei eine Ausnahme bestehen? Wenn’s die Statik hergibt, könnte man ja auf jeden Marktstand noch einen zweiten Stock draufsetzen …
der neuzugang im ex-schlecker mit dem verein GIN ist höchst begrüssenswert,welcome welcome! ich hoffe, es ist konkret die werkstatt tema.