Super: neue teure Wohnungen!

Nach sechs Jahren Baulücke errichtet Palmers Immobilien in der Brunnengasse 57 ca. 30 freifinanzierte Kleinwohnungen – Mietwohnungen hieß es zumindest vor einem Jahr.

Brunnengasse 57: Aus für die Gstettn

Brunnengasse 57: Aus für die Gstettn

Visualisierung-Brunnengasse57_k Zumindest die Dachetagen des zukünftigen Wohnbaus sehen aber verdächtig nach potenziellem Wohnungseigentum aus (siehe Bild rechts – die kleine Copyright-Verletzung wird hoffentlich toleriert; Originale siehe Visualisierung des Objekts). Verkaufen ist jedenfalls weit besser als vermieten – aus Bauherrensicht. Wir werden’s ja sehen.

Billig wird weder das eine noch das andere sein (pro Quadratmeter), wie unter gegenwärtigen Rahmenbedingungen auch nicht anders möglich: Grunderwerbskosten + Baukosten + erforderliche Rendite + Lagezuschlag + genereller Preisaufschlag wegen allgemeiner Knappheit am Wohnungsmarkt. Das ist kein moralischer Vorwurf – es wird halt herausgeholt, was geht. Fast sämtliche Wohnbauprojekte im Grätzel treiben seit Jahren nur den laufenden Bevölkerungsaustausch weiter voran: Arme raus, Reiche und Mittelschicht rein. Anders ginge es höchstens mit Gemeindewohnungen, aber hier ist so etwas nicht vorgesehen. Wäre inzwischen auch zu teuer – die nötigen Grundstücke/Zinshäuser hätte die Gemeinde vor 20 Jahren erwerben müssen, wie in der Weyprechtgasse 7 (Gemeindebau von 1995).

Alles in allem also kein Grund, sich aus sozialdemokratischer Sicht auf die Schulter zu klopfen. Dennoch ließ sich Bezirksvorsteher Prokop von der SP vor einem Jahr vor der Baulücke ablichten, samt Forderung, es solle dort eine Kunstinstallation aufgestellt werden (siehe Neue Wohnungen am Brunnenmarkt). Fast schon lächerlich, in meiner Wahrnehmung.

Lokales Klima. Was das lokale Klima betrifft, wäre es natürlich besser gewesen, die Fläche nicht zu verbauen. Die bauliche Verdichtung bedeutet eine Reduktion der nächtlichen Wärmeabstrahlung plus mehr Wärmespeicherkapazität, was für sämtliche Wohnbauprojekte hier gilt. Die Baulücke hat hier sechs Jahre für mehr Zirkulation, mehr Licht und weniger Hitze gesorgt.

Hernalser & Versiegelung. Ebensolches gilt auch für das Grundstück des heutigen Büroturms „Hernalser“ am Gürtel, das jahrelang als Parkplatz genutzt wurde. Mittlerweile ist ja auch noch das Areal vor dem Hernalser und dem Yppenheim ebenfalls praktisch versiegelt.

Klima-Experiment?
Diesbezüglich hege ich übrigens seit kurzem einen anderen Verdacht. Das Stadtgartenamt experimentiert ja neuerdings mit pflegeleichten Stauden-/Blumenmischungen, die u.a. auch tolerant gegen Hitze und Trockenheit sein sollen (siehe Stadtgärtner begegnen Klimawandel (ORF)). Genau solche Mischungen wurden in den kleinen Beeten vor dem Hernalser gepflanzt.

Vielleicht ist das also ein Klima-Experiment: Ich versiegele alles rundherum, damit’s möglichst warm wird, und sehe mir an, ob die Stauden das aushalten. Bisher haben sie’s halbwegs ausgehalten (siehe Foto). Jetzt brauchen wir nur mehr klimawandel-resistente Menschen.

Wenn schon zu heiß, dann wenigstens bunt: Tolerant gegen Hitze und Trockenheit.

Wenn schon zu heiß, dann wenigstens bunt: Tolerant gegen Hitze und Trockenheit.

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