Studien, Daten, Hintergründe zum Wohnungs- und Immobilienmarkt
Der GBV (der Dachverband der österreichischen gemeinnützigen Bauvereinigungen, gbv.at) warnt vor einer sich weiter öffnenden Schere zwischen Wohnungsbedarf und Neubauleistung in Österreich, insbesondere in den Ballungsregionen. Siehe auch Bericht zur Pessekonferenz der GBV: Mangelware geförderter Wohnraum (ORF, 16.3.2016)
Aus der Presseinfo:
Wohnungsbedarf und Neubauleistung – Schere geht auseinander.
- Insgesamt lässt sich die Neubauleistung der letzten Jahre auf etwas über 51.000 Wohnungen veranschlagen. Der auf Basis der jüngsten Haushaltsprognose errechnete Wohnungsbedarf beläuft sich im Zeitraum 2015 – 2020 auf bis zu 60.000 Wohnungen pro Jahr. Gegenüber der Vorjahresprognose bedeutet dies aufgrund der verstärkten Zuwanderung ein Plus von 6.000 Wohnungen. Ohne eine rasche Ankurbelung der Wohnbauleistung u.a. durch die zeitnahe Umsetzung der 2015 beschlossenen Wohnbauoffensive im Wege einer zu gründenden Wohnbauinvestitionsbank (WBIB) droht damit die Schere zwischen Wohnungsbedarf und –fertigstellung noch weiter auseinander zu gehen.
Nettorealeinkommen von 2000 bis 2014 um 3% gesunken.
- Das rapide Bevölkerungswachstum und die seit Jahren schwächelnde Wohnbauförderungsleistung verschärfen die Wohnungsknappheit. Aufgrund stagnierender bzw. rückläufiger Realeinkommen breiter Bevölkerungsschichten konzentriert sich die Nachfrage vor allem auf erschwingliche Mietwohnungen. Zwischen 2000 und 2014 gingen die mittleren realen Nettojahreseinkommen der unselbständig Erwerbstätigen um 3% zurück. Von den Einbußen sind dabei vor allem die unteren Einkommensschichten betroffen. Während die höheren Einkommen des 3. Quartils in diesem Zeitraum stagnierten, fielen die Einkommen des 1. Quartils um 15%. Bestätigt wird der Run auf den preisgünstigen Mietwohnungssektor durch die immer länger werdenden Vormerklisten der GBV. In den letzten 5 Jahren ist die Zahl der Wohnungsinteressenten um über 50% angestiegen.
Die gesamte Presseinfo der GBV (pdf) gibt es hier: Gemeinnütziger Wohnbau – Bilanz und Ausblick.